Steigende Kaffeepreise – es ist kompliziert
veröffentlicht am 12.09.2025 von kaffeetechnik
Zusammenfassung: Der Kaffeepreis steigt auch 2025 und es gibt viele Anzeichen, dass er weiter steigen wird. Grund dafür ist ein komplexes Zusammenspiel aus neuen EU-Richtlinien, steigender weltweiter Nachfrage, den Auswirkungen des Klimawandels und globalen Unsicherheiten. Für viele Kaffeeliebhaber stellt sich damit die Frage, ob der tägliche Genuss zum Luxusgut wird. Doch das muss nicht sein. Statt sich von der Preisspirale mitreißen zu lassen, können Verbraucher bewusst auf Qualität statt Quantität setzen.
Kaffee gehört für viele fest zum Alltag: der erste Espresso am Morgen, die Cappuccino-Pause im Büro oder der gemütliche Plausch mit Kaffee- und Kuchen am Sonntag. Wer möchte schon gerne darauf verzichten? Aber immer öfter stellt sich für manche bereits die Frage: Wer kann sich das noch leisten?

Bereits seit 2020 steigen die Preise für Kaffee teils massiv. Nicht immer steckt dahinter der allgemeine Preisanstieg während in einer Inflationsphase. Denn während die Inflation seit Anfang des Jahres wieder unter Kontrolle scheint, setzt sich der Preisanstieg von Kaffee auch 2025 weiter fort – und es sieht nicht danach aus, als würden sie bald wieder sinken.
Warum Kaffee plötzlich so teuer ist
Es ist eine Mischung aus neuem EU-Recht, der weltweit wachsenden Kaffeenachfrage, steigender Kosten rund um den Anbau und die Vermarktung, sowie ein anhaltender Einfluss des Klimawandels. Wir haben Ihnen die Hauptursachen einmal kurz genauer aufgeschlüsselt:
- Neue EU-Vorgaben: Ab 2025 darf nur noch Kaffee eingeführt werden, dessen Anbau nachweislich ohne Abholzung erfolgte. Doch der Nachweis in den Anbaugebieten vor Ort erwies sich von Beginn an problematisch, ein Großteil dort ist noch gar nicht kartiert. Und die europäischen Player fürchten, dass viele Anbauer sich entscheiden Europa gar nicht mehr beliefern zu wollen.
- Wachsende Nachfrage: Denn vor allem in den schier riesigen Märkten China und Indien steigt die Kaffeenachfrage seit Jahren stark an. Zwar nimmt Europa laut aktuellem Tchibo Kaffeereport noch rund 25% des Kaffeemarktes ein, aber besonders Asien gilt in der Branche als Wachstumsmarkt.
- Klimawandel: Dürren in Brasilien und Unwetter in Vietnam sorgen für schlechtere Ernten bei Arabica- und Robustakaffee. Viele Experten sehen darin bereits eine Verschlechterung der Wetterbedingungen, die durch den Klimawandel vorangetrieben wird. Langfristig könnten die Anbauflächen weltweit um die Hälfte schrumpfen.
- Logistik, Transport & Arbeitskräfte: Hohe Energiepreise und steigende Transportkosten wirken sich ebenso auf den Kaffeepreis aus. Kaffee gehört zu den am meisten gehandelten Gütern weltweit und legt einen langen Weg bis zum Endverbraucher in Europa zurück. Zusätzlich herrscht nicht nur bei uns Fachkräftemangel, auch in einigen Anbaugebieten fällt es großen Kaffeeplantagen zum Teil immer schwerer Erntehelfer zu bekommen.
- Politische Gesamtlage: Auch die eher unruhige politische Gesamtlage der Welt spielen eine Rolle. Zwar haben Trumps Zölle auf Kaffee keine direkten Auswirkungen auf uns, aber insgesamt zeigt sich bei den global agierenden Akteuren eine gewisse Unsicherheit.
- Finanzmarkt: Volatile Märkte ziehen Spekulanten an. Deshalb tummeln sich auch auf dem internationalen Kaffeemarkt derzeit wieder Spekulanten, die auf unruhige Kurse setzen, und tendenziell eher dazu beitragen, dass die Kurse und damit der Preis steigt.
Muss ich jetzt auf meinen Kaffee verzichten?
Dabei schlagen die Preise wohl besonders bei den Markenkaffees aus dem Supermarkt durch. Aber auch beim hochpreisigen Spezialitätenkaffee kommt es immer wieder zu Preisanpassungen. Wird Kaffee damit zu einem Luxusgut?
Ja und nein, denn Umfragen zufolge würde sich jeder vierte Deutsche seinen Kaffeegenuss nicht von einem hohen Preis verderben lassen, berichtete der SWR in ARD-Marktcheck. Allerdings ist für genauso viele bei einem Preis von 15 Euro/Kilo Kaffee Schluss, weitere rund ein Viertel der Befragten haben bei 20 Euro ihre individuelle Schmerzgrenze erreicht.
Unser Tipp
Setzen Sie mit Spezialitätenkaffees auf Qualität statt Quantität. Ein genussvoller Espresso am Morgen bringt oft mehr als zwei hastig getrunkene Tassen Filterkaffee. Der bewusst getrunkene Cappuccino in der Pause, bringt mehr Power fürs Arbeiten als die der nur des Koffeins wegen runtergeschüttete Automatenkaffee.
Und das Beste, wer bewusster Kaffee trinkt, trinkt auch besseren Kaffee. Sie werden die Geschmacksnuancen von Spezialitätenkaffees zu schätzen wissen und nicht mehr missen wollen. Gleichzeitig handelt es sich dabei schon heute in der Regel um nachhaltig angeboten und produzierten Kaffee, so dass Sie gleichzeitig auch Ihren Beitrag für eine bessere Umwelt und gute Arbeitsbedingungen in den Anbauländern leisten.
Setzen Sie unseren Tipp doch gleich um!
In unseren sechs Filialen erhalten Sie unter unserer Premiummarke Espresso Marese eine breite Auswahl an Spezialitätenkaffees für unterschiedliche Geschmäcker und Zubereitungsmethoden. Besuchen Sie uns doch einfach direkt vor Ort!
Weitere Informationen und Quellen
- https://www.youtube.com/watch?v=Y-bnBDKEAvA
- https://www.dfv.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen-7
- https://www.tchibo.com/de/de/company/coffeereport/2025
- https://fastercapital.com/de/thema/faktoren,-die-kaffeepreise-und-rohstoffpapier-beeinflussen.html
Bild: KI generiert