Wie nachhaltig ist Espresso aus dem Siebträger?

  • Siebträger sind umweltfreundlicher als Kapselmaschinen oder andere Kaffeemaschinen, da sie beispielsweise keinen Plastik- oder Alumüll produzieren und besonders langlebiger sind.
  • Der größte Einfluss auf den CO2-Fußabdruck entsteht beim Kaffeeanbau, und Direct Trade-Kaffee bietet oft eine nachhaltige Alternative.
  • Um nachhaltigen Espresso zu genießen, sollte auf Qualität und Langlebigkeit der Kaffeemaschine geachtet werden. Siebträger haben hierbei Vorteile.

Nachhaltigkeit spielt auch in der Kaffeeszene eine immer größere Rolle. Und in Zeiten, in denen jeder einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck hinterlassen möchte, fragt sich vielleicht auch so manch Barista oder Espressoliebhaber, wie es denn diesbezüglich bei der Kaffeezubereitung aussieht.

Der Umwelt (und des guten Geschmacks) zuliebe, verzichten Sie auf Kapselmaschinen

Kapselmaschinen gelten als besonders umweltschädlich, vor allem die Kapseln aus Alu oder Kunststoff sind ins Visier der Kritiker geraten. Zwar steuern einige Hersteller schon gegen, in dem sie das Aluminium durch Papier ersetzen wollen. Doch auf dem Massenmarkt sind solche Verbesserungen noch nicht angekommen.

Wer seinen Espresso mit einem Siebträger zubereitet, umgeht Plastik- oder Alumüll bereits jetzt.

Kritiker könnten jetzt einwerfen, dass der Materialverbrauch zum Bau eines Siebträgers natürlich um einiges höher liegt als für die meist doch recht kompakten Kapselmaschinen.

Allerdings sollte bedacht werden, dass ein Siebträger unteranderem dank des verwendeten Materials eine Anschaffung über einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, hinweg darstellt. Außerdem können kleiner Verschleißteile schnell ersetzt werden und auch ansonsten gehören Siebträger noch zu jenen Maschinen, die überhaupt noch repariert werden können. Kapselmaschinen hingegen sind zwar klein und handlich, halten dafür aber im Vergleich zu Siebträger nur sehr kurz. Und ist der Kapselbrüher einmal kaputt, lohnt sich finanziell betrachtet eine Reparatur in den wenigsten Fällen. Statt dessen wird gleich ein neues Gerät gekauft.

Das meiste CO2 entsteht beim Anbau

Nach Ansicht viele Branchenkenner hat die Zubereitungsmethode allerdings einen eher geringen Einfluss auf den gesamten CO2-Fußabdruck einer Tasse. Der größte Anteil entsteht lange vor dem finalen Aufbrühen des Kaffees.

Wie nachhaltig der Espresso am Ende ist, wird schon beim Anbau entschieden. Das beginnt bei der Frage, wie sich der Kaffeeanbau in die Landschaft integriert. Wird eine traditionell für Kaffee vorgesehene Fläche bewirtschaftet? Werden die Kaffeesträucher zwischen andere Bäume und Sträucher gepflanzt? Oder wurde doch erst ein Gebiet Wald gerodet, damit dort Kaffee angebaut werden kann? Gegen eine gute Nachhaltigkeitsbilanz spricht auch der Einsatz von Pestiziden oder chemischen Düngemitteln, sowie ein sorgloser Umgang mit der Ressource Wasser.

Direct Trade-Kaffee ist oft auch nachhaltig angebaut

Oft sind es kleine Kaffeefarmer oder Kollektive, die besonders nachhaltig Kaffee anbauen. Dementsprechend ist ein Direct Trade1-Label fast schon ein Garant für besonders nachhaltigen Kaffee. Bei Direct Trade-Kaffee besteht in den meisten Fällen ein direkter Kontakt zwischen dem Kaffeefarmer und der Rösterei, so dass der Kaffeeröster die Gegebenheiten vor Ort oft selbst kontrollieren kann.

Kaffee in der Kaffeerösttrommel
Vor allem kleine Kaffeeröstereien setzen auf Direct Trade und Fair Trade.

Experten sprechen dabei vom Grünkaffee, also den rohen Kaffeebohnen, ehe sie in die Rösterei gelangen. Dazu zählt also auch der Kaffee während des Transport ins Land des Kaffeerösters. Dieser Transport hat nicht unwesentlichen Anteil am CO2-Fußabdruck des Kaffees, gehört aber leider zu jenen Faktoren, an denen sich derzeit wenig ändern lässt. Egal wo der Kaffee geerntet wird, zwischen dem Anbaugebiet und hiesigen Röstereien liegt fast immer mindestens ein Ozean. Und der will erst einmal überbrückt werden. Solange die großen Containerschiffe noch mit Diesel fahren, bleibt dem nachhaltigen Kaffeegenießer also nichts anderes übrigen, als dies in Kauf zu nehmen. Wer seinen persönlichen CO2-Fußabdruck dennoch verkleinern möchte, kann zum Beispiel Ausgleichszahlungen zum Beispiel für die Pflanzungen von Bäumen oder das Sichern von Regenwaldflächen zu leisten.

Ein guter Espresso ist fast immer auch nachhaltig

Insgesamt bedeutet nachhaltigen Espresso zubereiten aber vor allem gezielt auf Qualität zu setzen. Das gilt für die Kaffeebohnen, erst recht gilt es aber bei der Kaffeemaschine für die Zubereitung. Und wenn es um Langlebigkeit und gleichzeitig um eine gute Versorgung mit Ersatzteilen geht, haben Siebträger zweifellos die Nase vorn.

Beim Kaffee sollten Sie auf Labels wie Direct Trade oder Fair Trade2 achten. Viele kleine Röstereien, so auch jene für unseren Marese Kaffee, haben von Beginn an auf eine enge Beziehung zu den Kaffeefarmern vor Ort geachtet. War die Intention dahinter ursprünglich die Situation der kleinen Kaffeefarmer zu verbessern, stellte sich schon schnell heraus, dass dies fast ganz automatisch auch beim Thema Nachhaltigkeit Verbesserungen etablierte. Die Menschen vor Ort haben eine tieferer Beziehung zu der sie umgebende Umwelt. Sie achten schon aus Eigennutz besser auf sie, weil sie anders als große Kaffeeanbauer nicht einfach weiterziehen können, sobald die Ressourcen der Natur erschöpft sind.  


Quellen:

1. https://www.zukunftsinstitut.de/kunden/zentis-trendnews/trendnews-7/direct-trade-beziehungen-im-globalisierten-zeitalter/

2. https://www.fairtrade.at/was-ist-fairtrade

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