Espressoröstung vs. Filterkaffee: So erkennen Sie den Unterschied

Immer mehr Kaffeegenießer schwören auf Espressoröstungen. Doch was ist eigentlich der Unterschied zu Omas Filterkaffee?

  • Aroma und Geschmack: Lernen Sie, warum sich die beiden Kaffeeröstungen darin so sehr unterscheiden.
  • Crema oder Nicht-Crema: Neben der Zubereitungsmethode entscheidet auch der verwendete Kaffee über eine gute Crema.
  • Espressoröstung oder doch Filter: So treffen Sie die beste geschmackliche Entscheidung.
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Wenn es um die richtige Kaffeeröstung geht, haben Kaffeeliebhaber heute die sprichwörtliche Qual der Wahl. Vor allem der weltweite Boom kleiner und mittlerer Röstereien, betrieben von Familien und Kaffeeenthusiasten, hat das Angebot in den letzten beiden Jahrzehnten fast ins Unendliche wachsen lassen. Um sich dort zurechtzufinden ist gerade ein Neuling in der Kaffeeszene für etwas Orientierung oft dankbar. Viele Röstereien haben deshalb auf ihren Verpackungen Hinweise für die optimale Zubereitungsmethode für den darin enthaltenen Kaffee bedruckt.

Doch warum ist die eine Röstung beispielsweise perfekt für den Siebträger, die andere aber für die Filterkaffeemaschine? Was unterscheidet die Röstungen voneinander? Und wird neben der Espressomühle auch eine eigene Kaffeemühle benötigt?

Die Auswahl der Kaffeebohnen

Kaffeefilter

Kaffeeröster bevorzugen bei Espressoröstungen noch immer eine Kombination verschiedener Sorten und Herkunftsgebiete. Robustakaffeebohnen gehören gerade für klassisch italienische Espressoröstungen einfach dazu, während Espressoröstungen nur aus Aarabicakaffeebohnen eher selten sind. Das hat zum einen viel mit dem klassischen Espressogeschmack, zum anderen aber auch mit der Cremabildung bei der Zubereitung im Siebträger zu tun. Bei Filterkaffee jedoch kann von einer richtigen Crema allerdings nicht die Rede sein. Oft findet man hier 100% Arabicamischungen. Leider werben aber auch gerade viele Hersteller von industriell geröstetem Kaffee mit diesem Qualitätsmerkmal. Kleine und mittlere Röster setzten bei Ihren Kaffees jedoch oft auch auf Arabica-Robusta-Mischungen.

Die Auswahl der Kaffeebohnen unterscheidet sich bei Espressoröstungen und Filterkaffeeröstungen vor allem bei typischen Vertretern ihrer Art. Bei manchen Kaffeemischungen ist es allerdings schwer, sie nur anhand des Arabica-Robusta-Verhältnisses in eine der beiden Kategorien einzuordnen.

Der Röstgrad und die Folgen

Ein schärferer und auch auf den ersten Blick sichtbarer Unterschied ist der Röstgrad. Espressobohnen sind dunkler als Bohnen für Filterkaffee, da der Röstvorgang bei ihnen etwas länger dauert. Daran liegt es auch, dass ein typischer Filterkaffee als leichter und frischer wahrgenommen wird. Die kürzere Röstung lässt die ursprünglichen Aromen zur Geltung kommen, die oft fruchtig und blumig wirken. Das gilt allerdings auch für die Säure, die jedoch – eine kluge Auswahl des Rösters vorausgesetzt – eine gewisse Frische in die Tasse Filterkaffee bringt. Im Umkehrschluss heißt das aber eben auch, dass entgegen dem Klischee der Säuregehalt bei Espresso geringer ist.  Dafür sorgt nicht nur die Tatsache, dass sich Säure während des Röstprozesses verflüchtigt, sondern auch der niedrigere Säuregehalt des beigemischten Robustakaffees.

Espressotasse

Anders als beim abnehmenden Säuregehalt führt ein längerer Röstprozess zu mehr freigesetzten Kaffeeölen. Deshalb ist eine typische Espressoröstung nicht nur dunkler, sondern glänzt vielfach auch mehr. Die Öle betonen intensive Aromen und Geschmacksnoten wie Nuss oder Schokolade, und sorgen gleichzeitig für ein volleres Mundgefühl, dass sich von dem des Filterkaffees spürbar unterscheidet. Sie sind es, die zu einem nicht unerheblichen Maße dafür sorgen, dass der Espresso intensiver und komplexer in der Tasse ist als der Filterkaffee.

Der Mahlgrad und die Frage der Mühle

Bohnen für die Zubereitung im Siebträgermüssen müssen besonders feingemahlen sein, damit während des Brühvorgangs eine ausreichende Interaktion zwischen Kaffeepulver und Wasser stattfinden kann. Wäre das Mahlgut zu grob, würde das Wasser zu wenig Aromen und Geschmacksnoten aufnehmen und in die Tasse bringen.

Die Interaktion zwischen Wasser und Kaffeepulver beim Filterkaffee ist durch die Brühmethode wesentlich länger. Deshalb ist das Mahlgut auch um einiges gröber, damit auch hier das Wasser genau die richtige Menge an Aromen und Geschmacksnoten weitertransportieren kann. Ein zu feingemahlenes Kaffeepulver würde am Ende einen bitteren, kaum genießbaren Kaffee erzeugen.

Wenn das Mahlgut aber so unterschiedlich ist, wird dann für beides eine eigene Mühle benötigt?

Wer seinen Kaffee bisher mit preisgünstigen Propellermühlen gemahlen hat, wird um die Anschaffung einer neuen Haushaltsmühle nicht herumkommen. Mit einer Propellermühle kann kein geeignetes Kaffeemehl für die Zubereitung im Siebträger hergestellt werden. Mit einer guten Haushaltsmühle kann allerdings bedenkenlos Kaffee für beide Methoden gemahlen werden. Mit ihren Mahlscheiben aus Edelstahl und dem stufenweise einstellbaren Mahlgrad, erfüllt die X54 des Mühlenspezialist Mahlkönig  beispielsweise alle Voraussetzungen dafür.

Die Verwendung für andere Brühmethoden

Espressofeingemahlener Kaffee eignet sich also nicht für die Zubereitung in der Filterkaffeemaschine, und filterfeingemahlener Kaffee ergibt einen wässrigen Espresso arm an Aromen. Aber wie sieht es mit anderen Zubereitungsmethoden aus?

Es ist vor allem der Filterkaffee, der aufgrund seiner Auswahl und des Mahlgrades noch für andere Zubereitungsformen verwendet werden kann. French Press, Drip oder andere Pour-Over-Methode stellen die gleichen Voraussetzungen an Kaffeepulver. Ist der Mahlgrad noch ein wenig gröber, eignet er sich sogar als Basis für Cold Brew Coffee. Die Verwendbarkeit von Espressoröstungen ist deutlich eingeschränkter. In der Regel können sie lediglich noch gut mit einer Mokkakanne (Bialetti) verwendet werden.

Und wenn ich mit einer Filterkaffeeröstung Espresso zubereite?

Prinzipiell kann aber natürlich auch ein als Filterkaffee gedachter Kaffeeblend so fein gemahlen werden, wie es für eine Zubereitung im Siebträger empfohlen wird. Die Zubereitung wird problemlos klappen und wahrscheinlich wird das Ergebnis bei einer entsprechenden Qualität der Bohnen auch ein trinkbarer Kaffee werden. Höchstwahrscheinlich wird aber auch weniger Crema bei der Extraktion entstehen und sie dürfte instabiler als bei einer Espressoröstung sein. Auch das Mundgefühl kann sich deutlich unterscheiden. So dass ein echter Espressoliebhaber vielleicht sogar dankend ablehnt, wenn ihm ein solcher „Espresso“ angeboten wird. Aber all das kann passieren, muss es aber nicht. Denn auch wenn sich der Kaffeeröstmeister bei seiner Empfehlung etwas gedacht hat und in der Regel auf eine jahrelange Erfahrung zurückblicken kann, sollte das niemanden daran hindern zu experimentieren. Denn am Ende zählt der persönliche Geschmack.

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